Anfang bis Mitte der 60 ziger Jahre wurde begonnen eine teilgeschützte stationäre Richtfunkachse für das Kdo. LSK / LV zu errichten. Die Richtfunkbetriebsstellen ( RFB ) wurden als Objekt 500 dem Nachrichtenregiment ( NR -19 ) unterstellt. Damit war die Grundlage geschaffen zur Sicherstellung von Nachrichtenverbindungen für die Gefechtsstände der LSK / LV. 8 Richtfunkbetriebsstellen wurden zunächst errichtet, Buchstaben und Zahlen zeigen die unterschiedlichen Bezeichnungen:
Richtfunkbetriebsstelle Leuthen | Objekt 500 | A später RFB 1 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Biebersdorf | Objekt 500 | a später RFB 2 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Wilmersdorf | Objekt 500 | b später RFB 3 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Heinersdorf | Objekt 500 | B später RFB 4 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Wollenberg | Objekt 500 | C später RFB 5 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Temmen | Objekt 500 | c später RFB 6 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Wendorf | Objekt 500 | d später RFB 7 | ||
Richtfunkbetriebsstelle Cölpin | Objekt 500 | D später RFB 8 |
Die SBW waren einetagig mit Anbau für die Netzersatzanlage sowie die Kabeleinführungen für Antennen- und Verbindungskabel. 1965 / 66 erfolgte die technische Ausrüstung der RFB Leuthen bis Cölpin und der NZ Eggersdorf mit dem Richtfunkgerätesatz RVG 934. Die Inbetriebnahme erfolgte in zwei Phasen, im Herbst 1965 ging die Südrichtung von Heinersdorf nach Leuthen in Betrieb. Im Sommer des Folgejahres die Nordstrecke von Heinersdorf bis Cölpin.
Das ZGS in Eggersdorf wurde über die Richtfunkübertragungsstelle Heinersdorf eingebunden.
Nicht zur Richtfunkachse zählte die Anbindung des damaligen ZWGS im Roten Luch von Waldsieversdorf. Diese Strecke wurde auch mittels RVG 934 von Eggersdorf nach Waldsieversdorf abgesichert.
Mitte der 70 ziger Jahre erfolgte der Austausch der Richtfunktechnik in den RBS und NZ Eggersdorf durch den Richtfunkgerätesatz RVG 961. Jetzt konnten Kanalbündel bis zu 960 Fernsprechkanälen übertragen werden. Zur Sicherung wurden immer zwei Systeme RVG 961 redundant betrieben.
Ein weiterer Schritt folgte durch den Einsatz von zusätzlich 2 FM 24 400 pro Richtung, als Achse zwei und drei auf der Hauptstrecke.
1976 wurden die Richtfunkbetriebsstellen um zwei weitere, in Klein Kussewitz und Dargelütz erweitert und zunächst mittels Richtfunkstrecken angeschlossen. Die SBW wurden nach Vorlage des FuSA 2 in Groß Obringen errichtet.
1977 / 1978 gingen auf der Richtfunkachse die ersten
Troposphärenfunkrichtungen der NVA mit R 410 in Betrieb. So wurden:
RFB – 1 mit Funksendeamt 2 in Groß Obringen bei Weimar ( 50 T 501 )
RFB – 7 Wendorf mit RFB – 10 Dargelütz ( 50 T 502 )
RFB – 8 Cölpin mit RFB – 9 Klein Kussewitz ( 50 T 503 ) eingebunden. In den Klammern die Bezeichnung der Tropoverbindung.
Quelle: NBA
Frequenzbereich: | 2,7 GHz |
Modulationsverfahren: | Puls-Phasenmodulation |
Übertragungskapazität: | 23 Fernsprechkanäle |
Entwicklung: | 1958 – 1961 |
Fertigung: | 1960 – 1971, 104 Geräte |
Militärisches Richtfunkgerät, erstmals mit digitaler Frequenzaufbereitung und durchstimmbarer Antennenweiche. Vollständig mit Halbleitern bestückt.
Eingesetzt z.B. zur Verbindung der Seehäfen der DDR entlang der Ostseeküste sowie für mobile und stationäre Richtfunkstationen der NVA.
Frequenzbereich: | 400 MHz |
Modulationsverfahren: | Frequenzmodulation |
Übertragungskapazität: | 24 (12) Fernsprechkanäle |
Entwicklung: | 1972 – 1979 |
Fertigung: | 1979 – 1989, 1027 Geräte |
Das erste voll transistorisierte Richtfunkgerät war ab 1967 das RVG 950. Es wurde erstmalig auf der LFM 1965 ausgestellt und erregte damals einiges Aufsehen im internationalen Maßstab. Mit einem systemeigenen Trägerfrequenz-Gerät wurde es das Gerät mit der höchsten Produktionsstückzahl unter den Radeberger Richtfunkgeräten. Es wurde sowohl als stationäres Gerät als auch in fahrbaren bzw. transportablen Anlagen (Richtfunktrupp RT 415 bzw. RT417) überwiegend für militärischen Einsatz bei der NVA und im Ausland verwendet.
Frequenzbereich: | 300 MHz |
Modulationsverfahren: | Frequenzmodulation |
Übertragungskapazität: | 5 Fernsprechkanäle oder 1 Rundfunk-Tonkanal |
Entwicklung: | 1963 – 1967 |
Fertigung: | 1967 – 1980, 2796 Geräte |
Breitband-Richtfunkgerät zur Übertragung von Fernsprechkanälen oder von Fernsehsignalen. Das Gerät ist eine Frequenzvariante von RVG 960. Eingesetzt in der Richtfunkachse der Luftstreitkräfte der DDR und in geringem Umfang auch im Netz der Deutschen Post.
Durch den Einsatz des Trägerfrequenzumsetzers TFU 970 zur Bildung eines trägerfrequenten Bündels von sechzehn 60-Kanal-Gruppen reduzierte sich die Anzahl auf maximal 960 Fernsprechkanäle.
Frequenzbereich: | 3,9 -4,1 GHz |
Modulationsverfahren: | Frequenzmodulation |
Übertragungskapazität: | 1020 Fernsprechkanäle oder 1 Fernsehsignal (Bild- und Tonkanal) |
Entwicklung: | 1963 – 1966 |
Fertigung: | 1969 – 1975, 161 Geräte |